Atomstrom

Atomstrom

Unter Atomstrom versteht man die über Umwege aus dem Vorgang der Kernspaltung gewonnene Energie. Da die bei der Kernspaltung freiwerdende Energie (Primärenergie) nicht direkt genutzt werden kann, muss ein aufwendiger Umwandlungsprozess durchlaufen werden, um einen schlussendlich nutzbaren Energieoutput zu erhalten. Bei dem aus diesem Umwandlungsprozess resultierenden, elektrischen Strom (Atomstrom) handelt es sich daher um eine sogenannte Sekundärenergie. Für die Gewinnung von Atomstrom ist es charakteristisch, dass nur ein recht kleiner Teil der Primärenergie in die nutzbare Sekundärenergie übergeleitet werden kann. Ein beträchtlicher Anteil der Kernenergie geht bei dem Prozess, für die Nutzung, verloren.

Wirkungsgrad

Das Verhältnis zwischen Nutzenergie und Primärenergie bei Kraftwerken wird durch den Wirkungsgrad angegeben. Während bei Wasserkraftwerken in der Regel bis zu 90% der Primärenergie für die Nutzung verfügbar gemacht werden können und bei Windkraftwerken circa 50%, sind es bei der Kernspaltung nur etwa 30%.

Vor- und Nachteile

Der für die verschiedenen Kraftwerksformen gemessene Wirkungsgrad ist natürlich nicht das einzige Kriterium, das die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Energiegewinnungsart leitet. Maßgeblich sind dabei auch noch die Werte des Flächenanspruchs (Fläche, die der Bau bzw. der Betrieb des Kraftwerks für eine bestimmte Leistung benötigt) und das Treibhauspotential (Höhe des messbaren Einflusses auf den Treibhauseffekt). Beides ist für Kernkraftwerke im Vergleich zu anderen Kraftwerksformen (Wasserkraftwerke, Windkraftwerke, etc.) relativ niedrig anzusetzen. Einen spezifischen Nachteil des Atomstroms stellen natürlich die durch das Induzieren einer Kernspaltung zurückbleibenden, abgebrannten Brennstoffe dar, da diese nicht weiter verwendet werden können und somit als radioaktiver Abfall zu werten sind. Dabei liefert die Entstehung solcher direkten Abfallprodukte einen erheblichen Teil des weltweit produzierten, radioaktiven Abfalls. Eine weit größere Menge an Abfall wird zusätzlich bereits beim Abbau des radioaktiven Materials erzeugt.